SPD-Kreistagsfraktion für kommunale Wert-stofferfassung

Veröffentlicht am 16.05.2011 in Kreistagsfraktion

Straubing-Bogen. (me) Am Donnerstag trafen sich die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion im Gasthaus Gürster in Mitterfels. Netzwerkmanagerin Laura Os-terholzer informierte über die Aktionen in der Bioenergie-Region Straubing-Bogen, der Geschäftsleiter des Zweckverbandes Abfallwirtschaft (ZAW), Anton Pirkl, über Aktuelles aus dem Verband.

In der Region Straubing-Bogen, der Region der nachwachsenden Rohstoffe, gilt die Ziel-setzung, eine optimale Nutzung der reichhaltigen Naturressourcen durch die Wirtschaft im Verbund mit kompetenter Wissenschaft zu erreichen, so Laura Osterholzer. 33 Gemein-den haben sich dem Bioenergienetzwerk zwischenzeitlich angeschlossen. Ziel sei es, in jeder Gemeinde ein auf die Bedürfnisse maßgeschneidertes Bioenergieprojekt umzuset-zen. Dreißig Energy Scouts stehen in 22 Gemeinden mit ihren Messgeräten als An-sprechpartner zur Verfügung. Sie sollen Grundfragen aufgreifen und die Interessenten an kompetente Stellen weiter vermitteln. Die Scouts werden in regelmäßigen Fortbildungs-veranstaltungen weiter qualifiziert.

Derzeit entsteht ein Branchenverzeichnis mit Firmen, die Anlagen mit Bioenergie anbie-ten. Das Nachschlagewerk für interessierte Kunden hat bereits zweihundert Einträge und wird in der Print-Form im Juni erscheinen. Darüber hinaus gibt es ab Juli eine Online-Version, so Laura Osterholzer. Hier können jederzeit noch weitere Betriebe auf Wunsch aufgenommen werden. Als besonderen Glücksfall bezeichnete sie die Sonderseite im Straubinger Tagblatt, hier wird alle vier Wochen über die Entwicklung in der Bioenergie-Region Straubing-Bogen berichtet.

Besonders interessante und innovative Einrichtungen sollen zu einem Energiepfad zu-sammengestellt werden. Dabei ist an verschiedene Touren als auch separate Besuchs-möglichkeiten gedacht. Das Angebot gilt gleichermaßen für Energietouristen als auch für die heimische Bevölkerung. Vor kurzem konnte eine europäische Schülergruppe begrüßt werden, die als Gewinner eines Wettbewerbs eine Reise in die Bioenergie-Region Strau-bing-Bogen erhielten. Die anschließende Diskussion warf die Grundsatzfrage auf, wie viel Biogasanlagen die Region überhaupt verträgt. Ferner soll durch diese Anlagen nicht nur Strom erzeugt, sondern auch die Wärme genutzt werden. Dies gebiete eine möglichst ortsnahe Anbindung.

Die Übernahme der Müllabfuhr zum 1. Januar 2010 durch den ZAW habe weitgehend rei-bungslos funktioniert, berichtete Anton Pirkl. Die neue Gebührenkalkulation erbrachte eine Beibehaltung des Gebührensatzes. In Bayern liegen für eine vierköpfige Familie die Ent-sorgungsgebühren im Durchschnitt bei 165,40 Euro, im ZAW-Gebiet betragen sie 99,60 Euro. Dazu komme noch das Angebot der Bio- und Papiertonne, die kostenlose Sperr-müllsammlung und das gut ausgebaute Wertstoffhofsystem. An den günstigen Gebühren haben die Wertstofferlöse einen hohen Anteil, die Bürger selbst tragen also wesentlich zum niedrigen Gebührenniveau bei, so Anton Pirkl.

Große Sorge bereite deshalb die Absicht, die Erfassung der Wertstoffe zu privatisieren. Die Kommunen haben seit Jahrzehnten die Verantwortung für eine ökologisch hochwerti-ge Abfallentsorgung übernommen, das hohe Niveau wird weltweit anerkannt. In einer Re-solution wird deshalb darauf verwiesen, dass das aktuelle System für Gebührenstabilität gesorgt habe. Die Kommunen können mit ihren Kenntnissen vor Ort am besten garantie-ren, die Ziele der Kreislauf- und Abfallwirtschaft zu erreichen. Eine Wertstofftonne ist für die Bürger sicherlich bequemer, aber ökologisch und ökonomisch nicht besser, ist sich Anton Pirkl sicher. Deshalb lehne er die Wertstofftonne ab und setzte weiterhin auf die wesentlich effizientere getrennte Erfassung. Dazu bekam er volle Rückendeckung der SPD-Fraktion. Heinz Uekermann verwies auf eine deckungsgleiche Resolution der SPD Niederbayerns, in der unter anderem darauf verwiesen wird, dass „gewerbliches Rosinen-picken“ dem Gebührenzahler schaden werde.

 
 

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