Bildungspolitik in Bayern - und wo bleiben die Lehrer?

Veröffentlicht am 27.06.2008 in Lokalpolitik

MdL Hans-Ulrich Pfaffmann bei SPD Veranstaltung

Am Dienstag war Hans-Ulrich Pfaffmann auf Einladung des SPD Unterbezirks nach Straubing gekommen, um im Magnobonus-Markmiller-Saal der Barmherzigen Brüder bei einer Podiumsdiskussion unter dem Titel "Bildungspolitik in Bayern - und wo bleiben die Lehrer?" die Bildungsdefizite im Freistaat Bayern zu erläutern und mit Betroffenen über die Situation zu diskutieren. Ihm zur Seite standen Alfons Kitzinger, GEW-Straubing, Reinhold Perlak, Landtagskandidat, Daniel Süß, Landtagslistenkandidat, der SPD Unterbezirksvorsitzende & Stadtrat Peter Stranninger und seine Stellvertreterin Irene Ilgmeier, die beide für den Bezirkstag kandidieren.

Foto: (© Haas, www.regio-aktuell24.de) Eine Abordnung des Elterbeirats aus Parkstetten überreicht Hans-Ulrich Pfaffmann eine Petition gegen die Zusammenlegung der 1. und 2. Klasse ab dem kommenden Schuljahr. (v.l.) Mitglieder des Elternbeirats, Direktbewerber für den Bezirk Peter Stranninger, Direktbewerber für den Bayerischen Landtag Reinhold Perlak, Bildungspolitischer Sprecher der BayernSPD Hans-Ulrich Pfaffmann, Juso Vorsitzender und Landtagslistenbewerber Daniel Süß und Bezirkslistenbewerberin Irene Ilgmeier.

Am Dienstag war Hans-Ulrich Pfaffmann auf Einladung des SPD Unterbezirks nach Straubing gekommen, um im Magnobonus-Markmiller-Saal der Barmherzigen Brüder bei einer Podiumsdiskussion unter dem Titel "Bildungspolitik in Bayern - und wo bleiben die Lehrer?" die Bildungsdefizite im Freistaat Bayern zu erläutern und mit Betroffenen über die Situation zu diskutieren. Ihm zur Seite standen Alfons Kitzinger, GEW-Straubing, Reinhold Perlak, Landtagskandidat, Daniel Süß, Landtagslistenkandidat, der SPD Unterbezirks-vorsitzende Stadtrat Peter Stranninger und seine Stellvertreterin Irene Ilgmeier, die beide für den Bezirkstag kandidieren.

Hans-Ullrich Pfaffman ist stellvertretender Vorsitzender im Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags und in dieser Eigenschaft einer absoluter Kenner der Schul-Situation im Freistaat. "Seit Jahren sind die Baustellen der bayerischen Schulen bekannt. Seit Jahren werden immer wieder Reformen und Verbesserungen der Rahmenbedingungen gefordert, von der SPD Fraktion im Parlament, von Eltern, Lehrer/innen und Schüler/innen, von Städte-, Gemeinde- und Kreisparlamenten, von der bayerischen Wirtschaft, den Bildungsein-richtungen und den Kirchen. Bisher leider ohne Erfolg. An Reformvorschlägen mangelte es nicht in den letzten Jahren. Alle Bemühungen scheiterten bisher an der CSU Fraktion im Landtag und der CSU Staatsregierung. Warum? Weil Bayern schon Spitze ist und deshalb keine Reformen braucht!", so Pfaffmann zu Beginn seiner Ausführungen.

"Überdurchschnittliche Unterrichtsausfälle, die Schließung von Hauptschulen und letzlich auch die Zusammenlegung von Klassen, wie wir es gerade heute wieder aus Parkstetten gehört haben, dokumentieren den Mangel an Lehrkräften in ganz Bayern. Allein in den vergangenen zwei Jahren sind 1200 Planstellen an den Hauptschulen gestrichen worden, das ist ein Skandal"..

12000 Kinder in Bayern verlassen die Schule jedes Jahr ohne jeglichen Schulabschluß, das seien die Hartz IV Empfänger von morgen. Hier zeige sich der Zusammenhang zwischen Schul- und Sozialpolitik. Jedes Jahr müßten 60.000 Schüler/innen eine Klasse wiederholen, dadurch entstünden Kosten von 250 Millionen Euro im Jahr. "Das kann nicht sein – entweder der Stat hat zuviel Geld oder es ist ihm schlichtweg wurscht" so Pfaffmann. Ebenso inakzeptabel sei es, dass 20% der Schulabgänger nicht ausbildungsfähig seien, über 10.000 Kinder jedes Jahr die Realschule abbrechen und bis zu 40% der Gymnasiasten das Abitur nicht erreichen.

Und in dieser Situation spare die Staatssregierung weiter an den Bildungskosten. Allein im letzten Jahr seien 300 Millionen Euro weniger in den Bildungshaushalt geflossen. Rechne man die Pensionsleistungen aus dem Haushalt heraus, sei das Minus noch weitaus höher.

Dagegen setze die SPD, wenn sie im Herbst die Möglichkeit dazu bekomme, als Sofortmaßnahme auf: Investionen in die Bildung von 1 Milliarde Euro in 2 Jahren, die Verbesserung der Planfeststellungssituation für Lehrer, das bedeute die sofortige Einstellung von mindestens 2000 Lehrern, den Einsatz von Schulpsychologen, Sozialarbeitern und pädagogischen Hilfskräften, die die Lehrer von sachfremden Aufgaben befreien sollten und dadurch kleinere Klassen und bessere Förderung der Kinder.

Mittelfristig die frühe Selektion und damit der enorme Leistungsdruck sschon auf Kinder im Grundschulalter überwunden werden durch längere gemeinsame Schulzeiten, die SPD denke hier an 6 Jahre. An allen Schulen müßten alle Abschlüsse, Haupschulabschluss qualifizierender Hauptschulabschluss und die mittlere Reife (Realschulabschluss) an allen Schulen möglich werden, dadurch würde auch die zeitaufwändige Schulbusfahrerei wegfallen und die Existenz der jetzigen Hauptschulen werde so gesichert, zeigte sich der Bildungsexperte überzeugt. Daneben sei die Einführung der flächendeckenden Ganztagsschule – nicht Ganztagsbetreuung mit kostenfreiem Mittagessen unabdingbar.

Alfons Kitzinger von GEW gehen diese Reformvorschläge nicht weit genug. Er forderte die sofortige Einführung einer Gesamtschule. Für den Juso-Vorsitzenden Daniel Süß ist es unerträglich mit anschauen zu müssen, dass der Geldbeutel der Eltern über die Art des Schulabschlusses entscheidet. Allen die das anzweifeln hält der vor, dass "Nachhilfeunterricht heut bereits ab der 3. Klasse erforderlich wird, wenn ein Kind das Gymnasium besuchen soll und das können sich viele Eltern einfach nicht leisten. Für Nachhilfe werden in unserem Land immerhin 4 Milliarden Euro jährlich ausgegeben", so der Landtagslistenkandidat.

Reinhold Perlak fasste die Situation zusammen mit den Worten "Eines muß uns klar sein, das Aussitzen der Mängel in der Bildungspolitik der letzten Jahre bis heute produziert die Probleme in der Sozialpolitik von morgen und wird die Verantwortung für steigende Altersarmut in den kommenden Jahren tragen müssen". (ilg)

 
 

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