Auch Bgm. Hans Lohmeier (r.)lauscht gebannt dem Vortrag von Stadtrat Werner Schäfer (Mitte) "Ein Kleinod, das Aufnahme als UNESCO-Weltkultuerbe finden muss", so Stadtrat Werner Schäfer bei einer Führung durch den Petersfriedhof für AWO- und SPD 60plus-Mitglieder. " Durch die Verbindung der Basilika St. Peter mit drei funktionell und architektonisch unterschiedlichen Kapellen handelt es sich um ein außergewöhnliches Bauensemble aus dem Mittelalter: Die romanische, dem Typ nach alpenländische Basilika mit einer bis in die Karolingerzeit verfolgbaren Baugeschichte ist ein architektonisches Zeugnis der Stauferzeit"
Als Vorstandsmitglied von SPD 60plus hatte der ausgewiesene Kenner und begehrte Fachmann des Ensembles aus
aus Friedhof, Basilika und den 3 Kapellen eine solche interne Führung angeboten und mehr als 60 Mitglieder waren der Einladung gefolgt. Für viele war es die erste, intensive Bekanntschaft mit dem geschichtsträchtigen Ort an der Donau und so lauschten sie gebannt und fasziniert den Ausführungen Schäfers.
"Der Historische Friedhof St. Peter ist ein einmaliges Zeugnis für Friedhofstradition, Totengedächtnis und Frömmigkeit des christlichen Abendlandes vom 12. bis 20. Jahrhundert in einem intakten Ensemblebereich und mit hervorragender Verbindung von Kunst, Kultur und Natur. In den mehr als 1.000 Bildwerken und Grabdenkmälern aus sieben Jahrhunderten spiegelt sich mit großem Variantenreichtum christliches Totenbrauchtum im sozialgeschichtlichen und kulturgeschichtlichen Kontext wider", so Schäfer und wies die Besucher auf einige dieser Zeugnisse hin. Auf besonderes Interesse stieß die Agnes-Bernauerkapelle und die spannenden Erkenntnisse, die Schäfer um Leben und Tod der Bernauerin zu berichten wusste. Doch auf großes Interesse stießen auch Schäfers lebendige Ausführungen zur Peterskirche selbst, in der der überlebensgroße spätromanische Christus zu den bedeutenden seiner Art gezählt werden darf, die Liebfrauenkapelle, bei der es sich urprünglich um den Karner, einen Keller für die Totengebeine, und darüber die Kapelle für die Totenmesse am Allerseelentag, handelte. In der Totentanz- oder Seelenkapelle, die als zweischiffige Kapelle 1486 als neuer Karner entstand, das südliche Schiff birgt die Gruft.
Im Juni 1763 vermachte die Straubinger Bierbräuin Barbara Kienbergerin dem Seelsorger von St. Peter hundert Gulden für diese Friedhofskapelle, die mit dem Bildreigen eines Totentanzes ausgemalt werden sollte. Felix Hölzl malte an die Wände des Langhauses den populären Totentanz mit über dreißig Bildern, wusste Stadtrat Schäfer zu berichten.
Nach mehr als 2 Stunden, die den Anwesenden wie im Fluge vergingen, konnten 60plus Vorsitzende Irene Ilgmeier und ihre Stellvertreterin Christa Brunner dem exzellenten Referenten nur danken, beide hatten viel dazu gelernt, und ihre Hoffnung und Bitte ausdrücken, dass ihr Vorstandsmitglied bald wieder einmal für einen so interessanten Nachmittag bereit stehe. Die entsprechende Zusage erfolgte zur Freude aller Mitglied unverzüglich! (ilg)