Der kleine Unterschied macht´s

Veröffentlicht am 20.07.2013 in Kreisvorstand

3. v. l. Kreisvorsitzender Martin Kreutz, rechts neben ihm Landtagskandidat Peter Stranninger

SPD-Kreisverband positioniert sich zu Kombi-Klassen in Laberweinting

Bei der letzten Sitzung des geschäftsführenden SPD-Kreisverbandsvorstandes am Dienstag in der Pizzeria Gardasee in Geiselhöring drehte sich alles um die aktuelle Diskussion um die Kombi-Klassenlösung an der Grundschule Laberweinting.

Im Vorfeld informierte Peter Schmid, Bezirksvorsitzender der SPD-Arbeitsgemeinschaft Bildung (AfB) die Kreisvorstandschaft über das Gespräch zwischen Eltern, Schule und Politikern zur aktuellen Situation an der Grundschule Laberweinting. Dort sollen auch im kommenden Schuljahr der Lehrermangel durch eine weitere Kombi-Klassenbildung abgepuffert werden. „Wenn Ministerpräsident Seehofer jetzt den Erhalt aller Grundschulen verspricht, sieht man in Laberweinting, wie das umgesetzt werden soll“, so Kreisvorsitzender Martin Kreutz. Statt kleinere Klassen mit mehr Lehrern, wie das SPD-Konzept vorsieht, spare die CSU an der Bildung, der wichtigsten Ressource, die unser Land habe und der Zukunft unserer Kinder, so Kreutz weiter. Die Kreis-SPD verstehe die Sorgen und Nöte der Eltern und verspricht auch weiterhin den Finger in die offen Wunde der Bildungsmisere zu legen – und bei einem Regierunsgwechsel massiv in Bildung zu investieren.

Kombi-Klassen als klassisches Sparmodell dürfen nicht ‚Schule machen’
Auch im Bildungskonzept der SPD stehe, dass Kombiklassen in der Grundschule, und gleich welcher anderen Schulart, pädagogisch Sinn machten, weil die Schüler mehr soziale Kompetenz erlangten. Darauf basiere auch das Modell der Gemeinschaftsschule, so der stellvertretende Bezirksvorsitzende der NiederbayernSPD, Peter Stranninger in der Diskussion. „Der kleine aber feine Unterschied, liegt in der Ausgestaltung. Die Kombi-Klassen machen pädagogisch nur Sinn, wenn sie vernünftig klein sind. Ich halte eine Zielgröße von heutzutage höchstens 20 statt der von der CSU geduldeten 28 Schülern für die oberste Grenze“, so Stranninger, der in der nächsten Legislaturperiode die Interessen von Eltern und Kindern im Landtag vertreten will. „Bei den aktuell erlebten Erfahrungen ist es nicht verwunderlich, dass alle Eltern die Kombi-Klasse generell weg haben wollen. Allerdings will auch niemand die Schließung der Grundschule am Ort riskieren – die Drohgebärde der Staatsregierung, um ihren Sparkurs durchzuziehen und festzuschreiben, fruchtet nicht nur in Laberweinting“, wusste Stranninger zu berichten. Er bedauerte, dass das Gespräch in Laberweinting so kurzfristig bekannt wurde, dass er es aus Termingründen nicht wahrnehmen konnte, und stellte unmissverständlich fest: „Die Kombi-Klasse in Laberweinting ist zu groß und daher als klassisches Sparmodell anzusehen. Das darf nicht ‚Schule machen’ “.

Martin Kreutz, ebenfalls auf dem Sprung in ein politisches Mandat - er bewirbt sich nächstes Frühjahr um den Posten des Bürgermeisters in Mallersdorf-Pfaffenberg -, erklärte, dass in allen Schularten ein Lehrer-Tandem mittlerweile immer mehr von Nöten sei, um mit zusätzlichen Lehrern die Umsetzung der Inklusion und die Förderung schwacher und auffälliger Regelschul-Kinder individuell zu begleiten. „Wenn wir hier von Förderlehrern sprechen, dann handelt es sich um speziell an der Hochschule ausgebildeten Lehrer – oder Lehrinnen, die an den Sonderpädagogischen Förderzentren normalerweise ihren Dienst tun, nicht um Aufsichtspersonen oder Aushilfskräfte“, präzisierte Peter Stranninger.

Nur ja keine Verantwortung übernehmen
Was auf keinen Fall funktioniere, und diese Erkenntnis beruhe auf Beschwerden von Eltern in Stadt und Landkreis, sei die völlig unterbesetzte "Mobile Reserve", so Stranninger weiter. „Durch unglückliche, aber immer wieder auftretende Umstände - Erkrankung von Lehrern und gleichzeitig erkrankte Lehrer der mobilen Reserve – werden Kinder mehrere Tage ohne Unterricht in der Klasse gelassen. In der Regel fallen dann Sport, Religion oder andere Fächer in anderen Klassen aus, weil die verbleibenden Lehrer_innen dort abgezogen würden, um die ‚größten Löcher’ zu stopfen“, so Stranninger weiter. An fast allen Schulen sei diese Praxis – gerade jetzt vor den Ferien - bekannt. „Schändlich ist hierbei die Rolle Verwaltung, vor allem der Bezirksregierung und des Kultusministeriums, die alle seit Jahren um die Misere wissen und sich gegenseitig die Schuld zu schieben, um nur ja keine Verantwortung übernehmen zu müssen“, so der stellv. SPD-Bezirksvorstand der feststellte: „Die Eltern in Laberweinting werden seit Jahren für dumm verkauft“.

Keine Lösung kann es sein, so war sich der Kreisvorstand einig, den Eltern zu versprechen, „sich besonders für Laberweinting einzusetzen“ in dem dann "anderen Schulen im Bezirk ihren Bedarf etwas zurückstellen müssen“. Hier werde aber wieder nur auf Zeit gespielt und den Eltern Sand in die Augen gestreut, denn wenn die akut betroffenen Kinder nach der 4. Klasse die Grundschule Laberweining verließen, dann sei zumindest in Laberweinting die Krise überstanden. Wohl auch der Grund, warum sich der Protest in Grenzen halte und nur von vergleichsweise wenigen – weil direkt betroffenen - Eltern vorgetragen werde. „Gleiches gilt für den Abgeordneten Zellmeier“, so Martin Kreutz, „der mit CSU-Mehrheit alle Verbesserungsvorschläge der Opposition niederstimmt und sich dann hinstellt und den Eltern erklärt, er könne hier auch nichts machen, außer das Schulamt zu einer Verschiebung von Stellen nach Laberweinting zu ‚überreden’. So einen Einsatz für die Heimat braucht niemand“. Die Hoffnung der Staatsregierung, dass immer weniger Kinder zur Welt kommen und in die Schule gehen, mag zwar einleuchten, nur in Laberweinting sei die prognostizierte Jahrgangsgröße mit 110 Schüler die nächsten fünf Jahre konstant, so die Aussage von Schulamtsdirektor Müller. „Und hier wird es richtig ‚schmutzelig’ “, so Peter Stranninger. „CSU und Kultusministerium arbeiten hier - seit Jahren gewohnt - Hand in Hand. Man weis um das Problem und man weis, dass die Kinder der Prognose nach in der Region um Laberweinting die nächsten fünf Jahre nicht dramatisch weniger werden. Und die Verantwortlichen stecken den Kopf in den Sand, nur um der ausgegebene Parteilinie zu folgen – damit muss endlich Schluss sein!“

Anlässlich der Terminplanung zum Landtags- und Bundestagswahlkampfs warb Peter Stranninger abschließend um die Unterstützung der Familien bei den Wahlen und präsentierte der Vorstandschaft sein aktuelles Wahlplakat, das in den kommenden Wochen im ganzen Landkreis plakatiert werden soll. Stranninger: „Wer eine ordentliche Bildung für seine Kinder will, muss SPD wählen!“

 
 

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