AWO Vorstand Ein Blick auf das Bild, zeigt überdeutlich wie viele 60plus Vorstandsmitglieder auch in der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Dies ist nicht verwunderlich, ging die AWO 1919 doch aus der SPD hervor.
Anlässlich der Jahreshauptversammlung am 13.03. hielt MdL aD Reinhold Perlak eine bewegende Rede. Die möchte ich den Lesern dieser Seite nicht vorenthalten und veröffentliche daher unsere diebezügliche Pressemeldung.
Das Bild zeigt den gesamten AWO Ortsvereins-Vorstand mit Vorsitzender Christa Brunner (li), AWO-Ehrenvorsitzender Herta Neumeier (4.v.l), 60plus Vosrsitzender Irene Ilgmeier (3.v.r.) und stellv. Vorsitzenden Hans Buchner (2.v.r). Die Genannten sind alle auch im 60plus Vorstand aktiv.
AWO-Jahreshauptversammlung
32 Mitglieder geehrt
„Ehrenamtliche Mitglieder sind das Herz einer jeden Organisation, langjährige Mitglieder sind die Voraussetzung für deren Stabilität. Gilt es gar, Jubilare zu ehren, so kann man deren Treue gar nicht hoch genug schätzen und werten“, so Bürgermeister Hans Lohmeier in seinem Grußwort zur Jahreshauptversammlung mit Jubilarehrung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) am Freitag im Markmiller-Saal.
AWO-Ortsvereins-Vorsitzende Christa Brunner konnte bei strahlendem Sonnenschein rund 90 Mitglieder begrüßen, die mit Kaffee und Kuchen verwöhnt wurden. In Ihrem Jahresrückblick erinnerte sie vor allem an die vielfältigen und zahlreichen Veranstaltungen, an denen Mitglieder und Gäste auch im vergangenen Jahr wieder in überaus großer Zahl teilgenommen hatten. „Die monatlichen Spiel-Nachmittage am Montagnachmittag, die wir nicht zuletzt durch die Musik von Günther Gehlich fröhlich-gemütlich mit mehr als 50 Teilnehmern verbringen, haben zwischenzeitlich eine Schwester bekommen.
In Zusammenarbeit mit der Sozialen Stadt Straubing-Süd veranstalten wir auch mittwochs einen vergleichbaren Nachmittag im Dimetria, der sich ebenfalls steigender Beliebtheit erfreut“, so Christa Brunner. Gerne erinnerte sie an die Höhepunkten des Jahres, den Faschingsball mit Musik der AWO’s und Auftritt von Narradonia Wörth, die Muttertagsfeier, bei der die Kinder des AWO-Kindergartens aufgetreten sind, das Sommerfest mit mehr als 150 Teilnehmern bei sengender Hitze, Kaffee und Kuchen, Würst’l vom Grill und toller Musik von unserem Straubinger Hans und an die Nikolausfeier, bei der ein echter Nikolaus Päckchen an alle Anwesenden verteilt hat.
Daneben konnte sie auch an zahlreiche Halbtagesfahrten erinnern, die immer mit vollen, teils auch übergroßen, Bussen durchgeführt werden konnten. Als Höhepunkte bezeichnete sie dieAWO-Familienschifffahrt von Passau nach Engelhartszell, zu der Straubing gleich mit 2 Bussen gefahren ist und die Fahrt zum Christkindlmarkt der Goldhauben-Frauen in Siegharting, OÖ. Doch seien alle Fahrten gekennzeichnet von guter Laune, viel sehen und gemütlich bei Kaffee, Kuchen und Musik zusammensitzen.
"Besonders dankbar denke ich auch an das Bürgerfest im Juni 2013 zurück, bei dem wir von Freitag bis Sonntag gemeinsam mit dem AWO-Kreisverband mit einem Pavillon vertreten waren, in dem Kinderschminken stattfand und von zahlreichen Helfern Kaffee, Kuchen und Getränke an die Besucher verkauft wurde. Aus dem Erlös daraus konnten wir 300 Euro für die AWO-Kindergärten spenden, die freudig angenommen wurden“, so die AWO-Ortsvereins-Vorsitzende. Überhaupt seien alle Aktivitäten nur durch die immerwährende Unterstützung des gesamten Vorstands, aber auch von zahlreichen Mitgliedern zu leisten. Bei all diesen Helferinnen und Helfern bedankte Christa Brunner sich herzlich und aufrichtig.
In seiner anschließenden, zutiefst bewegenden Festrede, gelang es Kreisvorsitzendem Reinhold Perlak den Bogen von der Gründung der Arbeiterwohlfahrt im Jahr 1919, nach Kriegsende also, bis heute zu spannen. „Hinter der Gründung stand 1919 das Ziel, Not zu lindern und ihr vorzubeugen. Die AWO forderte soziale Rechtsansprüche ein. Der Massenverelendung wurde mit praktischer Selbsthilfe in einer Vielzahl von Diensten und Einrichtungen begegnet. Die AWO unterhielt Nähstuben, Mittagstische, Werkstätten und Beratungsstellen. Viele Frauen und Männer wurden schon damals durch die AWO für einen sozialen Beruf ausgebildet. Zur Finanzierung veranstaltete die AWO eine eigene Lotterie und verkauft Arbeiter – Wohlfahrtsmarken“, so MdL aD. Perlak.
In der Nazizeit sei dann von den Nazis zunächst versucht worden die AWO zu übernehmen. Da die Aktiven sich diesen Bemühungen erfolgreich entzogen hätten, sei Vermögen und Einrichtungen durch die nationalsozialistische Volkswohlfahrt beschlagnahmt - führende AWO-Mitglieder seien verfolgt worden. Als Organisation habe die AWO aufgehört zu existieren, die Hilfe für Notleidende und Verfolgte des Naziregimes sei jedoch in der Illegalität fortgesetzt worden. Schon 1947 sei der Neubeginn und Wiederaufbau der AWO als parteipolitisch neutrale, konfessionell unabhängige und selbständige Organisation erfolgt. Es habe bereits wieder 50.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer und 300.000 Freunde und Mitglieder der AWO gegeben.
„Und heute? Heute wird die Arbeiterwohlfahrt so dringend gebraucht wie eh und je. Angesichts einer sich immer weiter öffnenden Schere zwischen arm und reich, angesichts von 87.000 Menschen unter der Armutsgrenze allein in Bayern, angesichts unserer immer älter werdenden Gesellschaft und der daraus notwendig werdenden Pflege ist die AWO, die bis heute für soziale Gerechtigkeit steht, mit ihren vielfältigen Dienstleistungsangeboten unverzichtbar und auch weiterhin dauerhaft erforderlich“, ist sich der Kreisvorsitzende sicher.
Die 160 hoch motivierten hauptamtlich und unzähligen ehrenamtlich Tätigen würden Großartiges leisten, von dem vieles nicht einmal den Mitgliedern bekannt sei. So würden z.B. als mehr als 500 Kinder in den Kita’s der AWO betreut, 120 Pflegebedürftige ambulant versorgt und 170 Essen auf Rädern täglich ausgefahren. Dazu kämen Vorbereitungsmaßnahmen für eine berufliche Zukunft sozial benachteiligter Jungendlicher, flexible Hilfen, Beratung für Angehörige oder ambulante Erziehungshilfe, die noch viel mehr gebraucht würde.
Doch auch die AWO leide unter den stetigen Kürzungen im Sozialbereich, die die Organisation in ihrer Existenz bedrohen würden. „600.000km legen unsere Fahrzeuge jährlich zurück, mehr als 3.000 Menschen kommen zu den Veranstaltungen - vor allem des Ortsvereins, rund 1.500 zu den Tanzveranstaltungen und mehr als 500 nehmen an den Tagesfahrten und Reisen teil“, machte Reinhold Perlak deutlich. „Diese Aktivitäten bilden den Rahmen für den Zusammenhalt unserer AWO. Dieser Zusammenhalt, dieses ‚wir’ Gefühl ist letztendlich auch ausschlaggebend dafür, dass wir heute wieder, wie jedes Jahr, so viele Mitglieder für ihre langjährige Treue ehren können. Das dies so bleiben möge, dafür ein herzliches Glück auf“, schloss der Kreisvorsitzende. (ilg)
Liste der Geehrten, die leider nicht alle anwesend sein konnten:
Für 45 Jahre: Fröhlich Lieselotte, Geisperger Fritz, sen., Müller Roswitha, Schaubeck Angelika, Scheubeck Ingeborg, Weber Kajetan,
Für 40 Jahre: Bogner Irene
Für 35 Jahre: Schreiner Ruth
Für 30 Jahre: Groll Georg
Für 25 Jahre: Franke Anna, Hopfensberger Anna, Kriegler Olga, Lohr Brigitte, Lohr Hans-Dieter, Mühlbauer Regina, Petersen Joachim, Schütz Hans
Für 20 Jahre; Biendl Gisela, Foierl Annemarie, Hartwig Hanna, Schreyer Elisabeth, Semmelmann Hanna, Wessely Brigitte
Für 15 Jahre: Grella Helga, Schütz-Landgraf Renate
Für 10 Jahre: Bsehorer Hilde, Foierl Max, Hagenauer Maria, Heizer Mina, Hien Hermann, Hundshammer Hans, Schubert Cornelia